Frauen lösen Ticket fürs Finale

Nicht weniger als eine Tonnenlast schien den Frauen des 1. FFV 1997 Oberursel e.V. gestern Abend von den Schultern genommen zu sein. Eine Last, die das junge und neu formierte Team lange mit sich trug und die so einige Male den letzten Schritt zum Erfolg verhinderte, die an diesem Abend jedoch das Spielfeld nicht betrat.

Doch A vor B:

Im Terminkalender vermerkt, stand für den gestrigen Mittwoch-Abend das Halbfinale des “Rilano Hotel“ Kreispokalwettbewerbs 2019. Die Los-Fee hatte den Frauen aus der Brunnenstadt die Nachbarinnen aus Kronberg zum Kontrahenten beschert.So trat man denn zu bester Abendspielzeit und bei milder Witterung die Reise auf den Kunstrasen am Kronberger Waldschwimmbad an.

Das junge Team um die Top-Torjägerin der Kreisliga A, Sina Zampach, verfügt über individuelle sowie auch spielerische Qualität und ist alleine schon aus diesem Grunde nicht zu unterschätzen. Auch der souveräne 7:0 Erfolg über das Team des 1. FFC Oberhessen Nidda im letzten Ligaspiel vom vergangenen Samstag dürfte in puncto Selbstvertrauen alles andere als abträglich gewesen sein.

Und wie es die phrasenschweinbewährte Fußballweisheit schon sagt: Im Pokal ist immer alles möglich.

Vorhang auf.

Tatsächlich traten die Gastgeberinnen von Beginn an mit breiter Brust auf und ließen wenig Zweifel daran aufkommen, dass man am Spiel teilnehmen und dieses offensiv angehen wollte. Schnell wurde das Spiel in die Tiefe und der Abschluss gesucht.

Alle guten Vorsätze sowie auch der Drang der EFC-lerinnen erfuhren jedoch jäh einen empfindlichen Dämpfer, als nach nur zwei gespielten Minuten Renowitzki das Spielgerät mit dem ersten ausgespielten Angriff der Gäste zur 1:0 Führung für den FFV in die Maschen schob.

Ein Start nach Maß.

Mit 88 verbleibenden Minuten auf der Spielzeituhr indes sicher noch keine Vorentscheidung und ausreichend Zeit, das Spiel zu drehen. Entsprechend zeigten sich die Burgstädterinnen zunächst unbeeindruckt und führten die Partie weiter mit offenem Visier.

Als dann jedoch Lahn in Spielminute 14 auf feinen Diagonalpass von Schindler alleine auf EFC-Schlussfrau Bello zulief, dieser beim Abschluss keine Chance ließ und die Führung für den FFV auf 2:0 Tore stellte, waren erstmals leichte Verunsicherung auf der einen sowie vorsichtige Sicherheit auf der anderen Seite zu spüren.

Immer öfter und bestimmter wurde in der FFV-Offensive der Weg zum Tor gesucht. Einzig am Timing zur Abseitslinie scheiterte man zunächst noch. Lahns zweiter Treffer des Tages löste kurz vor der Pause (38`) dann jedoch den Knoten endgültig und so gelang es durch einen weiteren Doppelschlag der bienenfleißigen Kaiser, die in Minute 41. zunächst im Nachfassen bei einem abgewehrten Ordorika-Freistoß hellwach und im richtigen Moment zur Stelle war und nur 3 Minuten später, auf Reisen geschickt von Teschler, im eins gegen eins die Nerven behielt und eiskalt einschob sowie durch einen weiteren Treffer von Renowitzki, die nach zwei sehenswerten Rettungstaten der EFC-Schlussfrau im dritten Anlauf keine Chance ließ, das Ergebnis zur Pause auf 6:0 zu erhöhen und damit die Weichen in Richtung Finale zu stellen.

Wer nun geglaubt hatte, ob der vermeintlichen Vorentscheidung in Halbzeit zwei ein deutliches Verflachen des Spiels befürchten zu müssen, der sollte sich durch die Akteurinnen beider Teams in seiner Annahme schnell widerlegt sehen. Auch nach der Pause waren Wille und Vorwärtsdrang auf beiden Seiten unvermindert. Auf Seiten des 1. FFV ´97 Oberursel e.V. gesellte sich zunehmend eine aus der Sicherheit erwachsene Spielfreude hinzu, so dass die Partie auch im weiteren Verlauf nicht ohne Tempo und Höhepunkte blieb.

Den ersten Treffer nach dem Pausentee markierte in Minute 52. Koektas, die einen an ihren verwirkten Strafstoß sicher selbst verwandelte. Nur 7 Minuten später trug sich dann Privat in die Torschützenliste ein und krönte ihre Sahneleistung, als sie eine Ecke von Teschler am langen Pfosten erwartete und von dort souverän per Direktabnahme über die Linie beförderte.

FFV 8. EFC 0.

Nach einem weiteren Treffer durch Koektas, die im Nachsetzen der Kronberger Schlussfrau das Spielgerät vor den Händen wegspitzeln konnte und aus spitzem Winkel humorlos in die Maschen schob, gehörte das nächste Highlight des Spiels dann den EFC-Frauen, deren Stürmerin gut freigespielt aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, eigentlich alles richtig machte und nur am starken Reflex der Oberurseler Schlussfrau Badur scheiterte.

Den Schlusspunkt der Partie setzte dann erneut Rahn, die von außen auf das Tor zog und die Schlussfrau beim Abschluss ins lange Toreck ohne Chance ließ.

FFV 10. EFC 0.

Schlusspfiff. Freude. Erleichterung.

Fazit des Spiels:

In einer sehr fair und offen geführten Partie boten beide Teams ehrlichen, ansprechenden und erfrischenden Offensivfußball, der ein Kommen nicht bereuen ließ. Einem sicherlich verdienten Treffer der Gastgeberinnen versagten die souverän agierende Defensive des FFV um Anders, Teschler, Krah, Colman und Ordorika sowie in letzter Instanz der FFV-Rückhalt Badur den Erfolg.

Das Team des FFV fand zum richtigen Zeitpunkt die Überzeugung ins eigene Können und darf sich ob der gezeigten Leistung zu Recht auf das Finale freuen. Dort triff man am 30.05.2019 auf dem Kunstrasenplatz in den Usinger Muckenäckern auf das Team der FSG Usingerland, das infolge des Rückzuges des Teams der FSG Seulberg/Rodheim aus dem aktiven Spielbetrieb zwar nicht per Freilos, aber kampflos, bereits als Anwärter auf die begehrte Silberware feststand.

Auf geht’s FFV! Let´s get ready to rumble…..